Die Frage der Fragen, brauch ich denn wirklich Ziele? Wozu sollen sie eigentlich gut sein? Und wie sollte denn dein Ziel sein, damit es dir dann auch was bringt?
Oder ist es gar nur Zeitverschwendung? Kann ich mir das Träumen von Zielen auch einfach schenken?
Also ich kann dir sagen, ich habe manche Ziele nur sehr vage in meinem Kopf und manche Ziele wirklich bis ins Detail aufgeschrieben.
Nur wie entscheide ich, ob ich jetzt mein Ziel aufschreibe oder nicht?
Ob ich mich extra hin setzte und mir Gedanken mache oder mir die Zeit lieber sparen soll?
Ich will dir eine kleine Geschichte erzählen.
Meine Reitturnierplanung
Ich bin früher ja recht regelmäßig aufs Turnier gefahren, mit meinem Trakehner bin ich M Dressur geritten und mit meiner Stute A Springen.
Mein Ziel war bei beiden der Sprung in die nächste Klasse. Was leider aus verschiedenen Gründen nicht mehr geklappt hat.
Naja, hier hatte ich die Turniere grob geplant, hab mir ausgesucht welche Turnierplätze mir gut gefallen haben, gute Böden, schönes Ambiente, Anfahrt und auch, dass immer wieder genug Pausen zwischen den Turnieren waren.
Das heißt, ich hatte schon Kriterien, die mir wichtig waren, jedoch waren diese jetzt nicht bis ins letzte auf das Ziel, den Sprung in die nächste Klasse zu schaffen, ausgerichtet.
Die Fahrturnierplanung meines Vaters
Jedes Jahr stand ein anderes Ziel im Fokus. Denn im Wechsel war ein Jahr wichtig die Pferde für große Championate zu qualifizieren und im anderen Jahr sich fürs Championat zu qualifizieren und die Pferde auf den Punkt zum Championat (Weltmeisterschaft 4-Spänner oder Weltreiterspiele) fit zu haben.
Das heißt, der Turnierplan stand schon im Frühjahr für die Saison. Die Turniere wurden ganz gezielt ausgesucht und die Pferde auch ganz gezielt gearbeitet.
Und alles wurde danach geplant: Impfen, Schmied, Zahnarzt, das Training mit den nötigen Pausen, welche Pferde welche Turniere liefen und wer der Ersatz im Verletzungsfall war. Und und und
Siegerehrung, Kentucky 2010, Weltreiterspiele
Manschaftsbronze und Einzel 13.
(leider aufgrund von Schrittfehler im Marathon die TOP 10 verpasst.)
Und ohne dem Konkreten Ziel, wie zum Beispiel die erfolgreiche Teilnahme an den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky, wäre ja gernicht klar gewesen was wann wo wie stattfinden muss, damit das klappt.
Ich würde also sagen, umso wichtiger dir es ist, etwas zu erreichen, umso genauer solltest du dich mit dem Ziel beschäftigen.
Also wie wichtig ist dir dein Ziel? Triffst du jetzt die Entscheidung, dass du jetzt los gehst? Wie wichtig ist es dir, deine Angst beim Reiten loslassen zu können?
Dann lies jetzt weiter und nimm doch direkt einen Zettel und Stift zur Hand und schreib mit, was dir dazu einfällt!
Erstelle jetzt dein Ziel beim Reiten
Und wie sollte jetzt so ein Ziel aussehen? Naja, hier gibt es mehr Formeln, ich mach das mal mit der smart Formel.
s pezifisch
m essbar
a traktiv
r realistisch
t terminiert
spezifisch, also klar formuliert und bitte positiv
- die erfolgreiche Teilnahme an den Weltreiterspielen in Kentucky 2010
- die Platzierung unter den Top 10 in Kentucky
- der Start in der A Dressur
- der Schritt-Ausritt
- der Galopp in der Halle
- der E- Parcours
- das Reitabzeichen …
- wieder aufsteigen und Spaß haben (dann was bedeutet für dich spaß)
- mein Pferd gesunderhaltend unter dem Sattel gymnastizieren
- gerne hier dann auch für dich das genauer ausformulieren
- entspannt, frei und mit Focus die Zeit mit deinem Pferd genießen
- dann, was bedeutet für dich entspannt, frei und Focus?
- Wie sieht das dann aus für dich?
- Was machst du dann mit deinem Pferd?
Ich will keine Angst mehr haben oder ich will mich nicht mehr aufregen ist negativ formuliert. Frage dich, wenn es ein ich will nicht mehr ist:
- Wie ist es, wenn ich keine Angst mehr habe?
- Oder mich nicht mehr aufregen muss.
- Was mache ich dann?
- Und wie mache ich das dann?
Ich will wieder reiten. Ist nicht spezifisch genug.
Was genau willst du wieder?
- Schritt in der Halle reiten und dabei gelassen und entspannt bleiben?
- Im frischen Galopp auf der Rennbahn im leichten Sitz mit einem lockeren Pferd das durchlässig an den Hilfen steht?
messbar
Naja, woran kannst du messen, dass du dein Ziel erreicht hast?
Wenn du die Zeit entspannt, frei und im Fokus mit deinem Pferd genießen möchtest.
Was machst du dann mit deinem Pferd? Was kannst du dann machen? Woran misst du, dass du entspannt bist?
Woran misst du, dass du frei bist?
Woran misst du, dass du fokussiert bist?
attraktiv
Naja, das sollte ja klar sein, denn wenn ich etwas dafür tun darf, dass ich mein Ziel erreiche. Wenn ich Zeit und Energie und vielleicht auch Geld investiere, um mein Ziel zu erreichen, dann sollte es auch attraktiv für mich sein.
Vielleicht überlegst du dir auch mal, was du dafür tun musst darfst? Was du dafür investieren solltest und was du bereit bist zu investieren? Zeit, Geld, Energie, …
Und was bekommst du zurück, wenn du dein Ziel erreicht hast?
realistisch
Ja, realistisch ist immer so eine Sache, denn was ist schon realistisch?
Dein Ziel kann realistisch und dennoch unvorstellbar sein.
Wenn du zum Beispiel gerade lernst zu galoppieren, dann wäre es wohl unrealistisch, in 2 Jahren einen S-Parcours zu springen.
Wenn du jedoch als Jugendliche schon im M-Springen erfolgreich unterwegs warst und seit deinem Sturz schon bei Stangenarbeit Schweißausbrüche bekommst und kaum mehr reiten kannst, wäre es ein erreichbares, wenn auch vielleicht unvorstellbares Ziel.
terminiert
Ja, wann willst du dein Ziel erreicht haben? Wie lange wird es dauern? Und schreibe dir das Datum auf.
Denn dann kannst du dadurch dein Ziel herunterbrechen und weißt wo du in einem halben Jahr stehst, wo in einem Monat und was du dafür tun kannst.
Und wie geht es dir mit deinem Ziel? Hast du eins aufgeschrieben?
Wie fühlt sich dein Ziel für dich an? Ja, das kann schon sein, dass du etwas aufgeregt und nervös dabei wirst. Vielleicht kommt auch etwas Anspannung dabei in dir auf? Oder sogar große Freude und Motivation beim Gedanken daran, wie es wohl ist, wenn du dein Ziel erreicht hast?
Eins will ich dazu noch sagen: Wenn dir das Ziel sehr viel Druck macht, solltest du noch einmal darüber nachdenken.
Warum?
Zu viel Druck kann dazu führen, dass du gar nicht erst anfängst etwas zu tun.
Mein erster Gedanke wäre, dein Ziel in Zwischenziele aufzuteilen.
Behalte dein großes Ziel auf jeden Fall! Nur mach kleine Zwischenschritte, damit der Druck in dir kleiner wird und du ins Tun kommst.
Wenn du dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung wünscht oder auch ein paar Anregungen, was dich dabei unterstützen kann, deine Angst in Selbstvertrauen zu verwandeln.
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